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Sparks steht für den Funken, der überspringen soll, um ein Feuer der Begeisterung für das Format des Kurzfilms zu entfachen. Die Programme eignen sich perfekt als Einstieg in die Welt des Kurzfilms, mit Highlights aus den aktuellen Wettbewerbseinreichungen, die eine vielfältige Filmkultur jenseits von gängigem Mainstream und YouTube-Clips abbilden.
Die acht kuratierten Programme unseres Grossen Fokus sind das Resultat einer umfassenden audiovisuellen Recherche über das riesige Gebiet der Andenstaaten: Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela. Los Estados Andinos präsentiert ein Panorama der Politik, Gesellschaft, Kunst und Kultur dieser sieben Länder, wobei die Eigenheiten und Traditionen jeder Nation ebenso beleuchtet werden wie ihre Gemeinsamkeiten und kollektive Identität.
Der Umgang mit der Erinnerung, die Reflexion über Identität(en), innerfamiliäre Beziehungen und Grenzen im geografischen wie mentalen Sinn – das sind vier gewichtige und höchst komplexe Themenfelder in einem Land wie Israel. Die Kurzfilme im Land im Fokus beschäftigen sich mit der Geschichte und Gegenwart des noch immer jungen Staates. Sie beleuchten die historischen Voraussetzungen seiner Existenz, den Umgang mit allgegenwärtigen Konflikten an mehreren Fronten, die Militarisierung des Alltags und die Familienverhältnisse in einem solchen Umfeld.
Kurdwin Ayub ist eine der interessantesten Stimmen des österreichischen Kinos. Ihre starke filmische Handschrift, die schon in ihren frühen Werken erkennbar ist, hat sie bis zu ihrem neusten Film «Sonne» stetig weiterentwickelt. In ihren Filmen setzt sie sich mit Geschlechterrollen, Identität und Migration, patriarchischen Strukturen, Jugendkultur und der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit auseinander. Dabei bleibt sie stets authentisch und persönlich. Gleichzeitig verspielt und analytisch lässt sie sich und ihre Filme ungern festen Kategorien zuordnen.
Mit den Industry Events bieten die Kurzfilmtage eine Plattform, um die Vernetzung innerhalb der Filmbranche zu fördern, den Austausch auf theoretischer Ebene zu pflegen und Informationen über kreative Methoden und ästhetische Trends zu vermitteln.
Kurdwin Ayub wurde 1990 im Irak geboren und ist in Wien aufgewachsen. Sie setzt sich in ihren Arbeiten mit Geschlechterrollen, Identität, patriarchischen Strukturen, Jugendkultur und der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit auseinander. Schon früh fing sie an zu filmen, nachdem sie ihren Vater dazu brachte, ihr eine Videokamera zu kaufen. Von da an filmte sie unaufhörlich. 2008–2013 studierte sie Malerei und experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien und parallel dazu performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Mit 20 Jahren startete sie ihre Festivalkarriere und schon zwei Jahre später folgte ein ihr gewidmetes Programm an der Viennale.
Ayubs Filmografie der letzten 12 Jahre ist eindrücklich und zeigt ihre Entwicklung zu einer der interessantesten Stimmen des österreichischen Kinos. Ihre starke filmische Handschrift, die schon in ihren frühen Werken erkennbar ist, hat sie bis zu ihrem neusten Film «Sonne» stetig weiterentwickelt. Nebst den zentralen Themen ihrer Filme spielt sie gerne mit den Erwartungen des Publikums, indem sie die Grenzen zwischen Authentizität, Inszenierung und DIY-Kultur verwischt.
Als Migrationskind lebt Ayub seit jeher zwischen zwei Welten: in der irakischen Kultur, die sie von zuhause und von ihren Familienurlauben im kurdischen Irak kennt, und in der österreichischen Welt, in der sie als «digital native» zwischen Emo, Anime und Indie-Musik aufgewachsen ist. Das Leben zwischen verschiedenen Kulturen, Strukturen, Dynamiken und Erwartungen ist für viele Migrationskinder die Norm. Sie muss sich da weder hineinfühlen noch recherchieren, denn sie weiss selbst, wie sich das anfühlt. Die Themen Migration und Integration werden in Filmen oft verklärt oder didaktisch verarbeitet. Ayub hingegen zeigt unaufgeregt auf, dass die Situation oft mehrschichtig ist, manchmal lustig, manchmal doof, anstrengend und doch bereichernd, aber niemals eindimensional.
Ayubs frühe performative Arbeiten sind von ihrer persönlichen Sicht als junge Frau geprägt. Sie hinterfragt Gender-Klischees. Wie stellen sich Frauen dar? Was wird von ihnen erwartet? Was bedeutet das im Zeitalter der sozialen Medien? Sie spielt mit der Ästhetik von selbstaufgenommenen YouTube-Videos. Wer nicht weiss, dass die Darstellerin Ayub selbst ist, könnte annehmen, sie habe die Videos im Internet gefunden. Sie zeigt dieses Selbstdarstellungsphänomen unter jungen Erwachsenen, persönlich geht es ihr aber darum, wer sie nicht sein will.
Junge Menschen nehmen auch eine zentrale Rolle in Ayubs Filmen ein. Man hat dabei das Gefühl, dass sie sich selbst darstellen und einbringen dürfen. Die Figuren, meist Laien, wirken manchmal naiv, unausgewogen und roh, bleiben dadurch aber immer authentisch. So vermeidet die Regisseurin den rein voyeuristischen Blick, durchbricht die nostalgische Verblendung eines Aussenblicks und ist auf Augenhöhe mit den Protagonist:innen. Von sich selbst sagt sie: «Zu wissen, wie man mit Laienschauspieler:innen gut arbeiten kann, zähle ich zu meinen Talenten.»
Kurdwin Ayub kokettiert und analysiert in ihren Filmen, ob es sich dabei um Perfomance, Musikclip, Trailer, Dokumentar- oder Spielfilm handelt. Sie lässt sich und ihre Filme ungern festen Kategorien zuschreiben, was sie zu einer spannenden und eigenwilligen Regisseurin macht. Wir freuen uns auf ihre Filme und auf angeregte Gespräche.
Die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur sind das bedeutendste Kurzfilmfestival der Schweiz. Jeden November verwandeln wir die Stadt Winterthur für sechs Tage in eine Kurzfilmmetropole.
An den Kurzfilmtagen gibt es für alle etwas zu entdecken: Wir zeigen sorgfältig zusammengestellte Kurzfilmprogramme zu aktuellen Geschehnissen oder zu Themen, die unseren Kurator:innen unter den Nägeln brennen. Die Wettbewerbsblöcke fühlen den Puls des aktuellen, weltweiten Filmschaffens und die Installationen, Performances und weiteren Specials machen audiovisuelle Formen in ihrer ganzen Vielfalt erlebbar. Ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen und mehr erweitert das Festivalerlebnis.
Der Kurzfilm ist nicht einfach ein kürzerer Film. Er ist eine eigene Kunstform, die wir mit unserem Festival jährlich in den Fokus stellen.
Der Kurzfilm erscheint in allen Genres und kann unterschiedlich lang – oder eben kurz – sein. Einfachere Produktionswege machen es ihm möglich, den Zeitgeist und Strömungen rasch einzufangen und abzubilden. Der kurze Film kann unterhalten, überraschen, die Gesellschaft analysieren, eine politische Haltung einnehmen oder Einblick in uns fremde Welten geben.
Wir bündeln unsere Kurzfilme in thematischen Programmen oder nach bestimmten Sektionen, wie z.B. unsere Wettbewerbe, und stimmen die Filme und Reihenfolge aufeinander ab. Für den Kurzfilmgenuss gibt es somit nur eine Voraussetzung: die Neugierde, Neues zu entdecken und sich überraschen zu lassen.