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Der litauische Regisseur Vytautas Katkus hat sich in den letzten Jahren international einen Namen gemacht. Ein wiederkehrendes Thema in seinen Filmen sind zwischenmenschliche Beziehungen und die damit verbundenen Gefühle. Deren Komplexität inszeniert er meisterhaft, wobei Stille und sorgfältige Bildkompositionen zu den Markenzeichen seiner audiovisuellen Handschrift gehören. Seine unverkennbaren Welten wirken poetisch und zugleich erfrischend. Dieses Programm zeigt sein Filmschaffen als Regisseur umfassend und chronologisch.
Parketo Skutejai Marija Kavtaradzė/Vytautas Katkus / Litauen 2014 / 5'59" / DCP / Farbe / ohne Dialog / Exp
Ein kurzes Tanzstück über drei Freunde – zwei Männer und eine Frau –, die zusammenziehen wollen. Während sie den Boden schleifen, stellen die Männer fest, dass sie Gefühle füreinander haben, die sie aber zu verbergen versuchen aus Angst, missverstanden zu werden. Inspiriert von Gustave Caillebottes Gemälde «Die Parkettschleifer».
Die junge Greta kehrt aus dem Ausland nach Litauen zurück und muss feststellen, dass ihre Mutter ihr Zimmer in einen Friseursalon verwandelt hat. Als Greta eine Fernsehsendung über Iglus sieht, beschliesst sie, einen Iglu vor dem Wohnhaus ihrer Mutter zu bauen. Gretas Iglu wird zum Hauptthema der Nachbarschaft – nicht, weil er Bewohner:innen Probleme bereitet, sondern einfach, weil er sie nervt.
Die patriarchale Männlichkeit scheint in den letzten Zügen zu liegen. Eine Geschichte über die kalte Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn. Das von Gleichgültigkeit geprägte Verhältnis droht komplett auseinanderzubrechen.
Miegamasis rajonas Vytautas Katkus / Litauen 2020 / 11'53" / DCP / Farbe / Litauisch / Fic
Eine Geschichte von zwei Jugendfreunden, die ihre letzten Tage an den Orten verbringen, wo sie aufgewachsen sind. So versuchen sie, ihren Abschied von einem Stadtteil, der sich verändert, hinauszuzögern.
Ein kürzlich pensionierter Vater lädt seinen Sohn ein, ihm bei der Kirschernte im Garten zu helfen. Der Vater hat es jedoch nicht eilig, die Kirschen zu pflücken – er will vor allem Zeit mit seinem Sohn verbringen. Die Kirschen bleiben im Hintergrund.
Vytautas Katkus ist ein litauischer Kameramann und Regisseur, der sich in den letzten Jahren in der internationalen Filmszene einen Namen gemacht hat. Geboren und aufgewachsen in Litauen, hat Katkus an der Litauischen Musik- und Theaterakademie studiert, wo er seinen Bachelor- und Masterabschluss in Kameraführung erwarb. Seine Vorliebe für analoge Techniken spielt eine zentrale Rolle in seiner filmischen Sprache. Katkus verleiht seinen Filmen gern einen Hauch von magischem Realismus, selbst wenn die Geschichten und Aufnahmen realistisch sind. So entführt er das Publikum in eine Welt, die sowohl vertraut als auch unerwartet zauberhaft ist, und betont dabei die zeitlose Qualität des Analogen.
Mit seinen letzten drei Kurzfilmen feierte Katkus beachtliche Festivalerfolge. «Community Gardens» («Kolektyviniai sodai») hatte seine Weltpremiere 2019 bei der Semaine de la Critique in Cannes. Der Film, der eine Vater-Sohn-Beziehung während eines trägen Sommers beleuchtet, wurde für seine subtile Erzählweise und visuelle Poesie international gelobt. Die scheinbare Sanftheit der Darstellung verbirgt eine untergründig brennende Intensität. Im Jahr 2020 führte Katkus diese Erforschung menschlicher Beziehungen mit «Places» fort, der an den Filmfestspielen von Venedig lief. Der jüngste Erfolg von Katkus, «Uogos» (Cherries), wurde im Kurzfilmwettbewerb von Cannes vorgestellt. Diesmal geht es um einen familiären Konflikt während einer Zusammenkunft zwischen Vater und Sohn.
Vytautas Katkus nutzt natürliches Licht und eine subtile Farbpalette, um in seinen Filmen spezifische Stimmungen zu erzeugen. Seine durchdachten und oft poetischen Bildkompositionen verstärken die emotionale Tiefe der Geschichten. Der Regisseur beschreibt seinen Ansatz so: «Ich versuche einfach, mit meinen Filmen meine Emotionen zu zeigen, die ich meiner Meinung nach irgendwie ausdrücken muss. Sehr oft finde ich es einfacher, meine Gefühle zu bestimmten Dingen in Bildern auszudrücken, als mit Menschen zu sprechen.» Diese Philosophie durchdringt seine Werke. Nebst visuellen Erzähltechniken interessiert ihn besonders die Stille, die er als kraftvolles ästhetisches Kommunikationsmittel einsetzt, um unausgesprochene Emotionen zu verdeutlichen. Katkus betrachtet das Fehlen von Gesprächen oft als aussagekräftiger als Dialoge. Seine Filme fordern das Publikum heraus, die tieferen Bedeutungsschichten und subtilen Nuancen des Lebens zu erkunden.
Durch seine Zusammenarbeit mit jungen litauischen Regisseur:innen hat Katkus auch als Kameramann wesentlich zur Entwicklung des litauischen Kinos beigetragen. Mit seiner kontinuierlichen Suche nach innovativen Ansätzen und seiner Hingabe an die Filmkunst bleibt er eine Schlüsselfigur in der aufstrebenden litauischen Filmszene.
Kuratiert von John Canciani
The Man in the Director's Chair
Vytautas Katkus ist ein litauischer Kameramann und Regisseur, der sich in den letzten Jahren in der internationalen Filmszene einen Namen gemacht hat. Geboren und aufgewachsen in Litauen, hat Katkus an der Litauischen Musik- und Theaterakademie studiert, wo er seinen Bachelor- und Masterabschluss in Kameraführung erwarb. Seine Vorliebe für analoge Techniken spielt eine zentrale Rolle in seiner filmischen Sprache. Katkus verleiht seinen Filmen gern einen Hauch von magischem Realismus, selbst wenn die Geschichten und Aufnahmen realistisch sind. So entführt er das Publikum in eine Welt, die sowohl vertraut als auch unerwartet zauberhaft ist, und betont dabei die zeitlose Qualität des Analogen.
Mit seinen letzten drei Kurzfilmen feierte Katkus beachtliche Festivalerfolge. «Community Gardens» («Kolektyviniai sodai») hatte seine Weltpremiere 2019 bei der Semaine de la Critique in Cannes. Der Film, der eine Vater-Sohn-Beziehung während eines trägen Sommers beleuchtet, wurde für seine subtile Erzählweise und visuelle Poesie international gelobt. Die scheinbare Sanftheit der Darstellung verbirgt eine untergründig brennende Intensität. Im Jahr 2020 führte Katkus diese Erforschung menschlicher Beziehungen mit «Places» fort, der an den Filmfestspielen von Venedig lief. Der jüngste Erfolg von Katkus, «Uogos» (Cherries), wurde im Kurzfilmwettbewerb von Cannes vorgestellt. Diesmal geht es um einen familiären Konflikt während einer Zusammenkunft zwischen Vater und Sohn.
Vytautas Katkus nutzt natürliches Licht und eine subtile Farbpalette, um in seinen Filmen spezifische Stimmungen zu erzeugen. Seine durchdachten und oft poetischen Bildkompositionen verstärken die emotionale Tiefe der Geschichten. Der Regisseur beschreibt seinen Ansatz so: «Ich versuche einfach, mit meinen Filmen meine Emotionen zu zeigen, die ich meiner Meinung nach irgendwie ausdrücken muss. Sehr oft finde ich es einfacher, meine Gefühle zu bestimmten Dingen in Bildern auszudrücken, als mit Menschen zu sprechen.» Diese Philosophie durchdringt seine Werke. Nebst visuellen Erzähltechniken interessiert ihn besonders die Stille, die er als kraftvolles ästhetisches Kommunikationsmittel einsetzt, um unausgesprochene Emotionen zu verdeutlichen. Katkus betrachtet das Fehlen von Gesprächen oft als aussagekräftiger als Dialoge. Seine Filme fordern das Publikum heraus, die tieferen Bedeutungsschichten und subtilen Nuancen des Lebens zu erkunden.
Durch seine Zusammenarbeit mit jungen litauischen Regisseur:innen hat Katkus auch als Kameramann wesentlich zur Entwicklung des litauischen Kinos beigetragen. Mit seiner kontinuierlichen Suche nach innovativen Ansätzen und seiner Hingabe an die Filmkunst bleibt er eine Schlüsselfigur in der aufstrebenden litauischen Filmszene.
Das Programm der 29. Kurzfilmtage wird am 15. Oktober 2025 veröffentlicht.
Das Festival
Die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur sind das bedeutendste Kurzfilmfestival der Schweiz. Jeden November verwandeln wir die Stadt Winterthur für sechs Tage in eine Kurzfilmmetropole.
An den Kurzfilmtagen gibt es für alle etwas zu entdecken: Wir zeigen sorgfältig zusammengestellte Kurzfilmprogramme zu aktuellen Geschehnissen oder zu Themen, die unseren Kurator:innen unter den Nägeln brennen. Die Wettbewerbsblöcke fühlen den Puls des aktuellen, weltweiten Filmschaffens und die Installationen, Performances und weiteren Specials machen audiovisuelle Formen in ihrer ganzen Vielfalt erlebbar. Ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen und mehr erweitert das Festivalerlebnis.
Aktuelle Kurzfilme aus der ganzen Welt. Am Sonntagabend werden die vielversprechendsten Kurzfilme ausgezeichnet.
Hors Concours
Aktuelle Kurzfilme aus Zürich, der Schweiz und der Welt, die ausserhalb unserer Wettbewerbe laufen.
Fokus
Filmische Einblicke in eine Region, ein soziales Phänomen oder einen künstlerischen Trend.
Person im Fokus
Das künstlerische Wirken einer filmschaffenden Person wird ins Rampenlicht gestellt.
Spezialprogramme
Kurzfilmprogramme zu Themen, die unseren Kurator:innen unter den Nägeln brennen – oder einfach Spass machen.
Familienprogramme
Kurzfilmgenuss für das junge Kinopublikum ab 6 Jahren und die ganze Familie.
Rahmenprogramm
Konzerte, Partys, Lesungen und zahlreiche weitere Events bieten Gelegenheit zur Vernetzung und erweitern das Festivalerlebnis.
Talks & Podien
Moderierte Talks und Panels, die nach der Vorstellung vertieften Einblick ins Filmschaffen oder in die Thematik geben.
Industry Events
Eine breite Palette an Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen für die Filmbranche sowie Möglichkeiten zur Vernetzung.
Der Kurzfilm
Der Kurzfilm ist nicht einfach ein kürzerer Film. Er ist eine eigene Kunstform, die wir mit unserem Festival jährlich in den Fokus stellen.
Der Kurzfilm erscheint in allen Genres und kann unterschiedlich lang – oder eben kurz – sein. Einfachere Produktionswege machen es ihm möglich, den Zeitgeist und Strömungen rasch einzufangen und abzubilden. Der kurze Film kann unterhalten, überraschen, die Gesellschaft analysieren, eine politische Haltung einnehmen oder Einblick in uns fremde Welten geben.
Wir bündeln unsere Kurzfilme in thematischen Programmen oder nach bestimmten Sektionen, wie z.B. unsere Wettbewerbe, und stimmen die Filme und Reihenfolge aufeinander ab. Für den Kurzfilmgenuss gibt es somit nur eine Voraussetzung: die Neugierde, Neues zu entdecken und sich überraschen zu lassen.